Wärmedämmverbundsysteme (WDVS).

Als WDVS wird ein Wärmedämmverbundsystem bezeichnet.

Ein solches System besteht aus verschiedenen Systemkomponenten. Dazu gehören u.a. Dübel, Kleber, Armierungsmörtel, Dämmplatte, Gewebe, Eckschutzschienen, Abschlussleiste, etc.

Die einzelnen Baustoffe müssen eine Zulassung für WDVS haben. Im Idealfall kommen alle Komponenten vom gleichen Hersteller und sind so perfekt aufeinander abgestimmt. WDVS bezeichnet das abgestimmte System.

Was ist bei der Verarbeitung zu beachten?

Zunächst einmal sind selbstverständlich die Herstellerangaben für den Verwendungszweck und die entsprechende Verarbeitungsangaben zu beachten, die sich in der Zulassung oder den Verarbeitungshinweisen finden.

WDVS- Fassaden fachgerecht planen.

WDVS an die Anforderungen anpassen, Ausführung planen.

Die meisten Hersteller von WDVS erlauben mehrere Möglichkeiten der Verarbeitung. Dazu gehören zum Beispiel die Befestigung der Dämmplatten, das verwendete Gewebe und der Armierungsmörtel, die Anzahl der Dübel usw.

Es ist wichtig, dass die Ausführungsart entsprechend den Bedingungen und Anforderungen vor Ort zwischen der ausführenden Fima, dem Planer und dem Bauherren abgesprochen und geplant wird.

Ursachen für Schäden

Die meisten Schäden an Wärmedämmverbundsystemen (WDVS) entstehen dadurch, dass die Herstellerangaben für Verwendungszweck und Verarbeitung nicht korrekt eingehalten werden.

Eine weitere häufige Ursache für schadhafte WDVS ist, dass der Untergrund nicht den Anforderungen gem. Herstellerzulassung entspricht.

Wie oben bereits erläutert sollten bei einem WDVS die einzelnen Komponenten aufeinander abgestimmt sein.

Wird aber zum Beispiel ein Gewebe verwendet dass nicht zu den übrigen Komponenten passt könnte es sein, dass dieses seine Aufgabe, also die Übernahme und Ableitung von Spannungen, nicht korrekt erfüllen kann.
Die Folge: Es kommt zu Rissen in der Fassade.

Risse in Fassaden vermeiden.

Rissbildung in der WDVS-Fassade

Aber auch der falsche Armierungskleber kann negative Auswirkungen auf die Dauerhaftigkeit der Fassadendämmung haben wenn der Kleber sich nicht korrekt mit den Platten verbindet. Die Folgen: Die Platten können sich lösen, Risse entstehen und Wasser kann in die Wärmedämmung eindringen.

In den Zulassungsangaben der Hersteller sind in der Regel die Mindestmaße der Stoßüberlappungen aufgeführt. Diese Überlappung übernimmt Spannungen des Systems. Werden die vorgegebenen Stoßüberlappungen unterschritten kann das Gewebe die Spannungen nicht korrekt aufnehmen und es kann auch hier zu Rissbildung kommen.

Wie kann die Ausführung kontrolliert werden?

Bausachverständige kennen aufgrund ihrer langjährigen Erfahrung viele Probleme, die bei der Ausführung von WDVS auftreten können.

Ein Bausachverständiger wird daher zunächst den Untergrund für das Wärmedämmverbundsystem prüfen.

Er prüft außerdem ob die verwendeten Materialien den Anforderungen der Energiebedarfsberechnung, dem Bauantrag und der EnEv (Energieeinsparverordnung) entsprechen.

Last not least prüft der Bausachverständige die Ausführung auf Konformität mit der Zulassung und den Herstellerangaben.