Nasse Unterspannbahn Innenseite Dämmung

Ansicht einer nassen Unterspannbahn von innen. Die Dämmung und Dampfbremse waren bereits ausgebaut.

 

 

 

 

 

 

In den letzten Wochen wurde ich im Rahmen meiner Gutachtertätigkeit mehrfach angesprochen wegen Kondensatbildung im Bereich der Innenseite von Unterspannbahn und Dämmung. Häufig stehen diese im Zusammenhang mit typischen Fehlern, die bereits bei der Ausführung vermieden werden könnten.

Wichtig ist, dass man bereits bei der Ausführung der Unterspannbahn (dabei handelt es sich um eine diffusionsoffen, also luftdurchlässige Folie, die auf den Dachsparren angebracht wird) berücksichtigt, welche Art der Dämmung ausgeführt werden soll. Man unterscheidet dabei nach Vollsparrendämmung mit oder ohne Hinterlüftung.

Vollparrendämmung mit Hinterlüftung bedeutet, dass hinter der Dämmung noch ca. 3 cm Luft sind bis zur Unterspannbahn. Der Vorteil dieser Vorgehensweise ist, dass die Luft auch hinter der Dämmung zirkulieren kann.

Bei der Ausführung ohne Hinterlüftung wird die Unterspannbahn direkt auf der Dämmung angebracht. Die Tendenz geht heute zur Ausführung der Vollsparrendämmung ohne Hinterlüftung, um die Sparrendicke zu reduzieren und dadurch Material einzusparen.

Ich persönlich bevorzuge jedoch die Variante mit Hinterlüftung, da es bei der Ausführung ohne Hinterlüftung sichergestellt sein muss, dass die Funktionsfähigkeit der Folie über die gesamte Nutzungsdauer der Dämmung gegeben ist. Sollte die Funktionsfähigkeit der Folie eingeschränkt werden (z.B. durch verkleben der Membran) kann eindringende Feuchtigkeit aufgrund der fehlenden Hinterlüftung zu Problemen führen.

Der übliche Schichtaufbau einer Dachkonstruktion sieht folgendermaßen aus:

      • Dacheindeckung,
      • Lattung und Konterlattung,
      • Unterspannbahn
      • Luftschicht (bei Ausführung mit Hinterlüfung)
      • Dämmung
      • Dampfbremse

Im Innenbereich wird eine Dampfbremse ausgeführt, die den Luftaustausch zwischen innen und außen verhindern soll. Findet ein Luftaustausch statt, wird feuchte warme Luft nach außen geführt. Auf ihrem Weg nach außen kühlt die Luft ab und es entsteht Kondensat (Tauwasserbildung). Diese Feuchtigkeit muss durch die Unterspannbahn diffundieren können. Um dies zu gewährleisten muss die Unterspannbahn für die gewählte Ausführung der Dämmung geeignet sein.

Auch bei einer mangelfreien Ausführung der Dachkonstruktion oder Dämmkkonstruktion ist es notwendig die entsprechenden relativen Luftfeuchtigkeiten im Gebäude bzw. in den einzelnen Räumen so gering wie möglich zu halten um Schäden zu vermeiden.

Als Maximalwert sollten 60% relative Luftfeuchte nicht überschritten werden. Das ist auch für Dachböden wichtig. Auch für diese sollten, wenn die Dämmung bis in den First gezogen ist, eine maximale Luftfeuchte von 60% gewährleistet werden können. Denn die warme Luft aus dem genutzten Räumen steigt nach oben und gelangt über Öffnungen und Bauteile in den nicht genutzten Dachbodenbereich.